Das Hören ist einer der 5 Grundsinne des Menschen und ist uns meist von Natur aus gegeben. Durch das Besitzen der Sinne sind wir in der Lage die Welt in all seinen Facetten kennen zu lernen und zu erleben. Leider kann es in einigen Fällen vorkommen, dass ein Kind nicht gut hören kann und dadurch beeinträchtigt wird. Mit der heutigen Technik ist es jedoch möglich einem Kind sein Hörvermögen zurück zu geben oder zumindest einen Teil davon. Erledigt wird dies mit Kinderhörgeräten, die speziell für die Anforderungen und Ohrgröße von Kindern angepasst sind.
Im folgenden Artikel finden Sie alle Informationen zum Kinderhörgerät, damit auch Sie Ihrem Kind das Beste bieten können.
Besonderheiten von Kinderhörgeräten
Kinder unterscheiden sich offensichtlich in vielen Hinsichten von Erwachsenen, denn das sieht man allein schon an der Größe. Es ist also kein Wunder, dass auch bei den Kinderhörgeräten eine spezielle Form und verschiedene Modelle entwickelt werden müssen.
Zum Einen zählt hier die Größe. Das menschliche Ohr ist im Kindesalter natürlich noch nicht richtig ausgebildet und verändert sich im Alter. Es ist daher wichtig, dass die richtige Größe für das Kind ermittelt wird.
Die richtige Größe ist besonders deshalb relevant für das Kind, da Kinder in der Regel einen bewegungsreichen Alltag haben. Sie sollen toben und spielen können ohne sich um den richtigen Sitz ihres Höhrgerätes Sorgen machen zu müssen.
Um dieser vielen Bewegung gerecht zu werden, stellten sich Hersteller besonders auf Anforderungen von Kindern ein und entwickelten Hörgeräte, die nicht nur gut passen, sondern auch bei viel Bewegung fest im Ohr sitzen ohne irgendwie zu verrutschen.
Dadurch, dass Kinder außerdem viel draußen unterwegs sind und dabei in Kontakt verschiedener Wettergegebenheiten und hin und wieder auch Flüssigkeiten kommen, müssen die Hörgeräte auch robust sein. Es soll sich dabei um eine langfristige Anschaffung halten, damit die Hörgeräte lange halten und man sich nicht nach einigen Monaten nach einem neuen Modell umsehen muss.
Eine weitere Besonderheit findet man bei Hörgeräten für Kleinkinder. Hörgeräte werden in der Regel mit kleinen Batterien betrieben, die ein Verschluckrisiko für die Kleinen beinhalten können. Damit die Kinder die Batterien nicht verschlucken und dadurch vielleicht in Lebensgefahr geraten, werden die Batterien extra gesichert. Dies geschieht in Form eines sicheren und festverankterten Batteriefachs, sodass nur die Erwachsenen auf die Batterien Zugriff haben.
Neben den praktischen Aspekten sind jedoch auch die Designs bei Kindermodellen anders als bei Erwachsenenhörgeräten. Kinder haben bereits in jungem Alter ihren eigenen Geschmack und suchen sich ihre eigenen Modelle aus. Hersteller entwickelten dadurch verschiedene Designs, damit die Hörgeräte für die Kinder ansprechend gestaltet sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass einige praktische Veränderungen vorgenommen werden, damit die Sicherheit für die Kinder gesichert ist. Außerdem sollen kindgerechte Designs die Kinder ansprechen und auch praktische Aspekte angepasst werden.
Große Hersteller von Kinderhörgeräten
Phonak ist eine sehr bekannte Marke, die aus der Schweiz stammt. Sie benutzen die neueste Technologie, damit so viele Menschen wie möglich in den Genuss des Hörens kommen.
Des Weiteren ist die Marke KIND eine der bekanntesten Hörgeräte Marken in Deutschland und seine Werbung ist bis heute sehr bekannt. Auch hier findet man die neuesten Modelle.
Die beliebtesten Kinderhörgeräte Modelle
Hinter dem Ohr Gerät (HdO)
Diese Form wird meist bis zu einem Alter von 16 Jahren benutzt. Es handelt sich dabei um ein Gehäuse, dass hinter dem Ohr liegt und sich an die Ohrmuschen schmiegt. Die dort enthaltende Technik verstärkt die akustischen Signale und funktioniert quasi wie ein Lautsprecher im Ohr.
Schlanke Ex-Hörer
Diese Hörgeräte sind bekannt für ihre geringe Größe und Leichtigkeit, damit sie die Kinder nicht im Alltag stören. Der Empfänger, der akustischen Signale sitzt hier nicht im Gehäuse, sondern direkt im Hörer.
(Fast) Unsichtbare in Ohr Geräte
Dieses Modell fällt im Ohr fast gar nicht auf. Das Gehäuse, das bei anderen Modell an der Ohrmuschel sitzt, wird hier in den Gehörgang gebaut und ist dadurch quasi unsichtbar. Trotz dieses Vorteils eignet sich das Modell eher für Erwachsene, denn bei Kindern verändert sich der Gehörgang und diese Modelle sind nicht so einfach anzupassen.
CROS-Hörgeräte für Kinder
Dieses Modell eignet sich besonders für Kinder, die lediglich auf einem Ohr nicht gut hören. Man macht sich hierbei die guten Fähigkeiten des gesunden Ohres zunutze und verstärkt mithilfe eines Empfängers hier das akustische Signal, das vom anderen (dem schwächeren) Ohr mithilfe eines Hörer empfangen worden ist.
Worauf beim Kauf ein Kinderhörgeräts achten?
Wie bereits erwähnt, werden Kinderhörgeräte von Anfang an anders entwickelt als Erwachsenen Hörgeräte. Dies hängt einfach mit den unterschiedlichen Lebensphasen und Bedürfnissen zusammen. Doch auch wenn die Hörgeräte für Menschen jüngeren Alters, explizit Kinder Hörgeräte heißen, bedeutet das nicht, dass diese individuell zu jedem Kind passen. Stattdessen muss man auch hier speziell auf das eigene Kind eingehen und das richtige Modell finden.
Dafür wendet man sich am besten an einen Pädakustiker, der auf diesen Bereich spezialisiert ist und Eltern und Kind weiterhelfen kann. Hier können Sie schließlich die richtige Größe finden, damit das Hörgerät fest, aber trotzdem angenehm im Ohr sitzt. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass das Hörgerät von einer robusten Schicht umgeben ist und aus allgemein robustem Material besteht. Dadurch wird gesichert, dass es auch bei reger Benutzung lange erhalten bleibt.
Des Weiteren sollte man, besonders bei Kleinkindern, darauf achten, dass die Batterien an beiden Seiten richtig verbaut ist. In der Regel planen Hersteller immer ein sicher verbautes Batteriefach mit ein, jedoch sollte man dies unabhängig nochmal überprüfen. Dadurch, dass das Hörgerät mit kleinen Batterien betrieben wird, würde das Risiko steigen, dass das Kind die Batterie verschluckt, wenn diese nicht richtig verbaut worden ist. Daher sollte darauf geachtet werden um die Sicherheit des Kindes zu wahren.
Was zahlt die Krankenkasse?
Gesetzlich ist bereits seit einigen Jahren festgelegt, dass man 10EUR als Elternteil bzw. Erziehungsberechtigte selbst zahlen muss. Der Rest wird meist komplett von der Krankenkasse übernommen. Wenn Krankenkassen nicht die komplette Kostenübernahme anbieten, so gibt es hier jedoch die Möglichkeit 786,86EUR von der Krankenkasse zur Teil-Übernahme der Kosten zu bekommen. Das bedeutet, dass wenn Sie auf der Suche nach dem richtigen Hörtgerät sind, Sie sich am besten nach einem Modell umschauen, dass in diesem Preissegment liegt. Dadurch vermeiden Sie eine Verursachung unnötiger Kosten, die hätten vermieden werden können.
Damit die Krankenkassen den Beitrag jedoch übernimmt, muss selbstverständlich nachgewiesen werden, dass das Kind ein Hörgerät braucht. Dies reicht in Form einer Bescheinigung, die man ohnehin beim zuständigen Arzt bekommt.
Oft gestellte Fragen
Woran erkennt man, dass mein Kind ein Kinderhörgerät benötigt?
Die ersten Indizien dafür, dass ein Kind womöglich nicht gut hört, ist das fehlende Reagieren. Besonders wenn Kinder noch klein sind, schnappen sie alles um sich herum auf und wollen an der Umwelt teilnehmen. Sie reagieren schon als Babys auf gewisse Geräusche und orientieren sich nach vertrauten Personen, wenn sie diese in der Nähe hören. Dies geschieht in Form von Reflexen, die bei einem hörgeschädigten Kind ausbleiben. Wenn z.B. laute Geräusche zu hören sind, dann ist es ein menschlicher Reflex, dass man zusammenzuckt oder sich zumindest nach dem Geräusch umschaut. Wenn diese Reaktionen ausbleiben, dann kann es sein, dass das Kind hörgeschädigt ist.
Auch das Ansprechen wird komplizierter werden, da die Kinder einen vielleicht einfach nicht hören. Wenn Ihr Kind auch darauf nicht reagiert, ist eine Eingeschränktheit beim Hören nicht auszuschließen.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um das richtige Modell für das Kind zu finden oder ein Hördefizit festzustellen, sollte man sich an einen Pädakustiker. Dieser ist speziell auf die Bedürfnisse eines Kindes eingestellt und kann sowohl Eltern als auch Kinder beraten und erklären wie Prozesse ablaufen und worauf man beim Kauf achten muss.
Wie viel kosten Kinderhörgeräte im Schnitt?
Kinderhörgeräte können preislich in alle Kategorien fallen, denn es kommt hier auf das Modell und die Marke an. Allgemein kann man mit einem Durchschnittspreis von ca. 700EUR rechnen. Diese Kosten werden, bei Nachweis vom Arzt, jedoch meist komplett von der Krankenkasse übernommen bzw. bis zu einem Beitrag von 786,86EUR.
Welche Folgen hat Schwerhörigkeit für die Kinder, wenn es unbehandelt bleibt?
Der Sinn des Hörens ist extrem wichtig in der Entwicklung des Kindes und ist auch im Erwachsenenalter wichtig. Während man im Erwachsenenalter aber in einer anderen Lebensphase ist, ist das Kind auf ein gutes Hören angewiesen. Im Kindesalter lernt man und es ist die Zeit, die einen am meisten prägt. Man lernt soziale Fähigkeiten zu entwickeln, geht in die Schule und lernt gewisse Dinge. Für all diese Prozesse ist es ein absolutes Geschenk, wenn das Kind hören kann. Es ist in der Lage in der Schule ohne Hilfe aufzupassen, sich mit anderen Kindern zu unterhalten und im Allgemeinen ist der Alltag deutlich sicherer als mit einem fehlenden Hörsinn.
Vorteil ist, dass man durch die viele Technik heute in der Lage ist, diese Defizite wieder wett zu machen, indem man dem Kind ein Hörgerät einsetzt. Die Modelle sind so konzipiert, dass sie ein Kind nicht nur stilistisch ansprechen, sondern auch für die Besonderheiten der Kindheit wie z.B. viel Bewegung konzipiert wurden. Es wurden robuste und langlebige Modelle entwickelt, die Ihrem Kind das Hören und damit Leben deutlich vereinfachen können.